al - „die wirkliche kunst des schreibens ist ja, aus wenig viel zu machen, ein upcycling sozusagen“, zitiere ich meinen physiotherapeuten. (warum ich mich mit physiotherapeuten über literatur unterhalte, ist ein thema, das ich auf nachfrage gerne weiter ausführe. im rahmen dieses textes würde es allerdings so weit vom eigentlichen abweichen, dass es höchstens für verwirrung sorgte.) nun sehe ich mich gezwun- gen, mich „der wirklichen kunst des schreibens“ zu widmen. muss ich nämlich unter anderen umstän- den darüber auskunft geben, wie es denn so laufe im neuen al-amt, ist meine antwort meist ein kurzes und schwammiges „gut, gut“ oder das etwas lässigere „ja, läuft“. das sind satzfragmente, die in einem gespräch wohl nicht als sehr störend und beunruhigend auffallen, würde auf dieser seite im risnagel allerdings lediglich „ja, läuft“ in schwarz auf weiss stehen, würfe das beim einen oder anderen leser bestimmt die frage auf, wie eingehend ich mich tatsächlich mit meinen pflichten als abteilungsleiterin auseinandersetze, und ob unser neues team nicht etwa entgegen meiner verschlüsselten aussage in einer tiefgreifenden krise stecke. deshalb hier ausführlichere angaben dazu, „wie es denn so läuft im neuen al-amt“. ich denke, ich kann sowohl für amali und django als auch für mich selbst sprechen, wenn ich sage, wir sind in unsere al-aufgaben hineingewachsen, wie man in die vorgetragene kleidung älterer geschwister hineinwächst. inzwischen sitzt sie so gut, dass wir sie sogar mit ausreichend selbstbewusstsein tragen können (die ärmel, um den vergleich zur kleidung weiter zu verfolgen, müssen nicht mehr dreimal um- gekrempelt werden, damit die hände zum vorschein kommen). unsere rückfragen an die al-vorgänger nehmen ab, wie dies langsam aber sicher auch die temperaturen und die hellen stunden am tag tun. kurz: nun stehen wir auf eigenen füssen, und dies schon vor der hochoffiziellen amtsübergabe ende jahr. wir haben anlässe und höcks organisiert, führen sowohl kasse als auch website und kümmern uns um material sowie um leitende (natürlich eine aufzählung, die den erledigten aufgaben nicht im min- desten gerecht wird, aber ich schätze, eine genauere ausführung der abgehakten dinge auf unseren checklisten würde mehr langweilen als beeindrucken). unsere vorgänger können folglich wie die stolzen eltern zehnmonatiger kleinkinder sagen: „sie können schon gehen, ob- wohl sie das ja eigentlich erst ab dem 14. oder 15. monat können müssten.“ (eine information, die ich für diesen vergleich extra gegoogelt habe.) wir wachsen nicht nur in unsere aufgaben hinein, wir lernen einander auch besser kennen, wie das intensivere zusammenar- beit nun (die einen sagen glücklicherweise, die ande- ren leider) mal mit sich bringt. ich weiss jetzt von djangos abneigung ge- genüber elektrischen auf dieses bild wäre der physiotherapeut nicht gut zu sprechen (r. yuyutsu) risnagel 3/18 ~ 2 ~ pfadi andelfingen